Philosophisches vom Bundesparteitag in Berlin

„Ein Land wächst mit seinen Menschen“ – Ein tolles Motto für einen Bundesparteitag im Superwahljahr für Thüringen. Mich spricht es besonders an, weil es ausmacht, warum ich Freie Demokratin bin.

„Ein Land wächst mit seinen Menschen.“

Ein tolles Motto für einen Bundesparteitag im Superwahljahr für Thüringen. Mich spricht es besonders an, weil es ausmacht, warum ich Freie Demokratin bin. Ich glaube an die Wirkmacht jedes einzelnen Menschen in unserer Gesellschaft, und daran, dass es jeden Einzelnen braucht, um dieses Land weiter nach vorn zu bringen und die aktuellen Strukturen auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Dabei können wir viele Entwicklungen nur bedingt aus den staatlichen Kräften organisieren. Es braucht eigentlich eine dynamische Bewegung aus der Menge heraus, die kleine Ideen nach vorn bringt und gemeinsam an einer zukunftstauglichen Gesellschaft arbeitet.

Christian Lindner am Rednerpult
[Quelle: Franziska Baum]

Und dennoch scheint es aktuell einfach zu sein, staatliche Maßregelung und moralische Autorität zu fordern. Das kann vielerlei Gründe haben: Trauen die Menschen sich selbst nicht über den Weg, zweifeln sie ihre Wirkmacht an? Oder geht eine Gruppe davon aus, besser zu sein als eine andere und dieser vorschreiben zu müssen, was diese nicht einzusehen scheint? Dieses Menschenbild und das gesellschaftliche Konzept der moralischen Elite teile ich nicht.

Ich glaube an die Freiheit des Einzelnen, solange sie die Freiheit eines anderen respektiert und nicht beschneidet. Und ja, die Vernichtung existenzsichernder Ressourcen gehört zur Einschränkung der Freiheit dazu. Rund um die Diskussion über die die Planetenrettung fehlt mir aber manchmal auch das Interesse an der eigenen Spezies. Wenn man nicht direkt betroffen ist, kann man leicht die Existenzgrundlage anderer in Frage stellen. Wo ist die Empathie mit jenen, die nicht so mutig sind wie andere? Wo ist das Verständnis? Und wo ist vor allem der Respekt und die Akzeptanz anders Denkender geblieben?

Ich glaube an den Meinungsaustausch und daran, dass man auch einmal Uneinigkeit aushalten muss. Am Ende sind immer diejenigen entscheidend, die etwas nach vorn bringen. Ich glaube daran, dass unser Land durch starke Menschen stark wird. Starke Menschen sind aber auch in der Lage vermeintlich Schwachen Chancen aufzuzeigen und ihnen die Angst zu nehmen. Dann kann unser Land wieder wachsen, wenn alle die eigene Wirksamkeit erkennen und auch in der Zukunft Chancen sehen.

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